Samstag, 15. Juni 2024

 
#Statement und gleichzeitig letzter Beitrag auf dieser Seite:
Liebe Follower dieser Seite, liebe Bekannte, liebe Freunde.
Wir ihr wisst, war meine Seite vor ein paar Tagen, bei FB für ein paar Tage, offline.
Es gibt Situationen im Leben, da muss man abwägen. Abwägen zwischen der Ausübung von Leidenschaft oder eben der Aufgabe dieser, weil sie Leiden schafft.
Die Uhrzeit während ich diesen Text schreibe: 1:30 Uhr. Es ist mein Ventil und gleichzeitig ein Hilferuf/Notsignal oder eben auch ein Weckruf für alle.
Ich habe eben eine E-Mail in meinem „Fach“ gesehen, in der Folgendes steht:
„Siehst du die Bilder hier ? Siehst du wie wir die Köpfe dieser Personen abgetrennt haben ? Genau das gleiche haben wir mit dir und den Köpfen deiner Familie vor. Dann werden wir damit durch Deutschland stolzieren.“
Im Anhang dieser pervers-kranken E-Mail sind Bilder von radikal-islamistischen Terroristen, die Köpfe von Menschen abgetrennt in den Händen halten oder aber gerade ansetzen, um einen Kopf abzutrennen. Scheinbar stammen die Bilder aus Syrien.
Das ist ein weiterer Tiefpunkt von dem, was ich die letzten Tage so „erleben“ durfte.
Vor einigen Tagen, seit ich über den radikal-islamistischen Terroristen Abdelbasset Sarout berichtete, den unsere Medien hierzulande schandhaft als „syrische Revolutions-Ikone“ darstellen, erreichten mich sehr viele Drohungen und Beleidigungen. Eigentlich nichts Neues. Nichts also, was mich einschüchtern würde oder könnte.
Doch dieses Mal kursierten Bilder von meiner Familie in großen, mehr als fragwürdigen Gruppen (darunter eine mit 80 Tausend Followern) zu denen ich wirklich schlimmste, strafbare Dinge lesen musste, die meinem Herz wehgetan haben.
Dinge, die mich wie beim Lesen dieser pervers-kranken E-Mail eben dazu gebracht haben, nachdenklich zu werden. Ich spüre eine Wärme, die zu kochender Wut wird. Eine Ohnmacht, die mich verzweifeln lässt.
Ich hatte seitdem so einige schlaflose Nächte und machte mir natürlich meine Gedanken darüber, wie es denn weitergehen würde und wie ich meine Familie (be)schütze.
Ich habe die Seite wieder aktiviert. Wollte unbedingt weitermachen.
Aber leider bin ich zum Entschluss gekommen, dass es gar nicht weitergehen kann, weil ich regelrecht zum Aufhören gezwungen werde. Es wäre unvernünftig weiterzumachen.
Das macht mich unglaublich traurig. Es fühlt sich für mich so schlimm und falsch an. Es ist als würde ich meine Stimme für immer abgeben, weil sie mir sonst ohnehin brutal geraubt wird.
Ich habe gefühlt keine Stimme mehr. Ich kann mich nicht mehr erklären. Kann mich nicht mehr gegen Unrecht einsetzen und für Frieden und Gerechtigkeit aufstehen. Es tut mir weh, weil es eine Qual ist etwas aufzugeben, was man sehr liebt. Es ist wie Folter. Man will noch so viel sagen, zeigen und erklären, aber es geht einfach nicht mehr weiter.
Ich würde sehr viel für die Verbreitung der Wahrheit opfern. Wer mich kennt, weiß, dass ich das nicht einfach so sage.
Aber ich habe nicht das Recht, meine Familie da mit reinzuziehen. Ihr Leben zu gefährden. Dafür zu sorgen, dass sie sich um mich und sich Sorgen macht. Nicht mehr rausgehen kann ohne sich umzublicken. Dass sie eventuell nur noch eingeschränkt auf die Straßen gehen kann. Das ist einfach kein Leben, dass ich meiner Familie antun kann und auch nicht möchte.
Ich habe Tränen in den Augen, weil diese Welt einfach nicht gerecht ist. Weil Meinungsfreiheit in diesem Land und in Wirklichkeit nur theoretisch, nicht aber praktisch möglich ist. Dafür gibt es zu viele gesellschaftliche Schranken, die von der Politik und den Medien gestützt werden.
Nicht wenige Politiker und ihre Politik, nicht wenige Medien und ihre Berichterstattung sowie die Folgen dieser größtenteils unfassbar fehlerhaften „Plattformen“ sind Gründe hierfür. Wie oft zeigen wir auf andere Länder obwohl es bei uns scheinbar nicht mal so viel besser ist.
Ist denn die Sicherheit für Leute wie mich wirklich gewährleistet ? Kaum. Und es interessiert sich auch keiner dafür, der es ändern könnte. Sonst würde man gegen solche Unmenschen vorgehen.
Medien und Politik meiden Menschen mit bestimmten Meinungen bewusst. Repressives Klima hat in solchen Fällen deutlich höhere Intensität, weil man „isoliert“ ist. Würde ich auf der Welle der überwiegenden Medien und Politiker schwimmen, wäre ich wahrscheinlich deutlich interessanter und dann würden sich viele für meinen Schutz einsetzen, gegen diese Unmenschen vorgehen und meine Sicht der Dinge übermitteln.
Für eine Veränderung solcher Dinge müsste sich schon eine bedeutende Masse überhaupt erst mal erheben. Und da wäre der Punkt, der mir diesen Schritt wiederum leicht macht. Wir Menschen machen anderen Menschen so viel Mut über soziale Netzwerke. Schicken andere hervor. Als wäre es ein Opfer, dass man gut und gerne bringt. Solange man es nicht selbst tun muss. Und deshalb mache ich auch uns allen Vorwürfe. Alle zusammen wären wir eine beachtliche, ernstzunehmende Zahl. So aber - ausschließlich in sozialen Netzwerken - sind wir einzelne Tropfen auf unfassbar heißen Steinen, die - Tropfen für Tropfen - nacheinander, verschwinden.
Ich will nicht mehr großartig viel schreiben. Nur dass ich mich bei allen auf dieser Seite bedanken möchte, die mich tatkräftig bei meiner Leidenschaft für eine bessere Welt unterstützt haben. Ich kenne so viele Namen der Follower mittlerweile, die ich hier auch erwähnen würde, wenn es nicht den Rahmen sprengen würde.
Ich werde die Seite zwischen Sonntag und Montag auf Offline stellen, sie also unsichtbar machen. Ich werde die Seite aber nicht löschen. Sie können also ruhig drauf bleiben. Vielleicht haben wir ja irgendwann mal wieder ein Klima, in dem ich gut und gerne aufkläre. Dann werde ich auf diese Seite zurückgreifen und sie wieder ins Leben rufen. Dies ist in naher Zukunft jedoch sehr unwahrscheinlich.
Derzeit ist es einfach nicht möglich. Es macht keinen Spaß. Extremismus von allen Seiten - vor allem von radikal-islamistischer Seite - macht es mir unmöglich weiterzumachen. Das ist das Resultat deutscher Außenpolitik sowie naiver Flüchtlings- und Innenpolitik. Die unähnliche, kritische Mitte, die ausnahmslos alle Seiten kritisiert, wird diffamiert und mundtot gemacht. Das Land geht den Bach runter.
Ich werde dennoch versuchen, meine Stärken anderswo zur Geltung zu bringen. In einem kleinen Umfeld. Auch wenn es sich nicht gleich anfühlt und ich immer einen Traum davon hatte, weit mehr Menschen zu bewegen.
Ich bin Deutscher und ich bin Syrer, stolz auf beides, aber in allererster Linie bin ich ein Mensch. Und daher appelliere ich an alle Menschen, sich weiterhin - in welcher Form auch immer - für die Wahrheit, für Gerechtigkeit und für Frieden einzusetzen. Für eine bessere Welt und für Menschen ohne Stimme.
Und seien Sie sich dennoch sicher. Ich werde dennoch dafür sorgen, dass diese Leute, die mich und meine Familie bedroht und beleidigt haben, hart bestraft werden. Damit sie niemand anderem mehr schaden können. Die rechtlichen Wege sind eigeleitet. Menschen, die in dieses Land kommen und dieses Land und seine Menschen nicht respektieren, haben hier nichts zu suchen. Und es sind fast ausschließlich neu-zugewanderte, radikal-islamistische Syrer, die meiner Familie gedroht und sie beleidigt haben. Daran kann man sehen, wen wir uns die letzten Jahre ohne richtige Kontrolle reingeholt haben. Diejenigen, die in Syrien als Gegner einer Regierung galten, eigentlich jedoch Gegner des gesamten syrischen Volkes waren, sind jetzt Gegner der deutschen Bevölkerung und der gesamten Menschheit. Und wenn politisch nicht konsequent dagegen vorgegangen wird, dann wird uns hier und anderswo das gleiche Schicksal ereilen.
Ich hoffe ich konnte dennoch einen kleinen Beitrag leisten, um einigen Menschen die Augen zu öffnen und sie vor allem dazu zu bringen, gesund und menschlich zu differenzieren. Egal in welcher Hinsicht.
Ich wollte uns allen eine kräftigere Stimme geben. Jetzt wurde mir leider auch meine genommen. Ich begrabe hier gerade (m)einen Traum.
Herzlichste Grüße und in Hoffnung auf ein Wiedersehen.
M.H.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen